Pictogramm zeigt Glühbirne

72 Prozent der 30.000 Mitarbeiter*innen sind Frauen

Ohne Frauen kein Gesundheitssystem

Mit rund 72 Prozent sind Frauen unter den Mitarbeiter*innen im Wiener Gesundheitsverbund deutlich in der Überzahl. Aber wenn es darum geht, Frauen umfassend zu unterstützen, braucht es ganz unterschiedliche Maßnahmen auf vielerlei Ebenen. „Hier kann nicht eine Maßnahme allen helfen, es braucht ein Paket“, betont Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb.

Welche Maßnahmen gibt es im Wiener Gesundheitsverbund für Frauen?

Eine wichtige Rolle spielt die Stelle der Gleichbehandlungsbeauftragten mit den so genannten Kontaktfrauen. Sie sind in jeder Dienststelle des Wiener Gesundheitsverbundes die zentralen Ansprechpersonen für alle Mitarbeiter*innen und Bewerber*innen rund um das Thema der Gleichbehandlung:

Eva Atzmüller ist seit Ende 2022 die neue Gleichbehandlungsbeauftragte für den Wiener Gesundheitsverbund. Im Interview berichtet sie von ihren Anliegen und Aufgaben und dem, was in punkto Gleichbehandlung noch zu tun ist. Zum Interview

Zentral sind auch Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen: Die Fortbildungsreihe „Keine Chance für sexuelle Belästigung“ richtet sich dabei explizit an Führungskräfte, während „Gewalt macht krank!“ Gewalt gegen und zwischen Mitarbeiter*innen in Gesundheitseinrichtungen in den Fokus nimmt.

Hier finden Sie das Interview mit der Gender- und Diversitätsexpertin des Wiener Gesundheitsverbundes Zeynep Arslan.

Bei allen Maßnahmen ist es besonders wichtig, die Lebensumstände der Mitarbeiter*innen im Blick zu haben. Die Fortbildungsmaßnahme „Professionell Deutsch“ findet deswegen während der Arbeitszeit und am Arbeitsort statt. Mitarbeiter*innen können in diesem Rahmen individuell abgestimmt auf ihr Sprachniveau und ihre Berufsgruppe ihre Deutschkenntnisse verbessern. Das wiederum fördert Inklusion und beruflichen Erfolg.

Patient*innen brauchen geschlechtsgerechte Medizin

Aber nicht  nur Mitarbeiter*innen haben geschlechtsspezifische Bedürfnisse: Auch unsere Patient*innen brauchen im Hinblick auf ihr Geschlecht eine individuelle Behandlung. Damit beschäftigt sich die so genannte Gendermedizin.

In der Klinik Hietzing gibt es ein besonderes Angebot für Frauen mit Rheuma, die schwanger sind – oder schwanger werden wollen.

Wie wichtig geschlechtsspezifische Forschung für die Gesundheit aller ist, zeigt das auch „steife Herz“.

Und in der Pflege braucht es ebenfalls einen Ansatz, der allen Geschlechtern gerecht wird.

​Frauengesundheitszentren FEM und FEM Süd

Außerdem setzen sich die Frauengesundheitszentren FEM und FEM Süd in den Kliniken Floridsdorf und Favoriten seit 30 dafür ein, dass Frauen und Mädchen, die in Sachen Gesundheit Unterstützung benötigen, Information, Rat und Hilfe bekommen – gender- und kultursensibel. Die Angebote zielen darauf ab, genau jene Frauen zu erreichen, die sonst von Gesundheitsthemen wenig angesprochen werden und besonders hohe Gesundheitsrisiken aufweisen: wohnungslose Frauen etwa, oder Frauen mit Migrations- oder Fluchterfahrungen.

So werden jährlich etwa 30.000 größtenteils psychosoziale Beratungsgespräche in verschiedenen Erstsprachen wie Deutsch, Türkisch, BKS, Arabisch, Farsi, Ukrainisch, Polnisch, etc. durchgeführt – im letzten Jahr hat sich die Nachfrage nach Beratungen an allen Standorten nahezu verdoppelt. Mehr Infos unter www.fem.at und www.fem-men.at