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WIGEV-Pflegehäuser entlasten WIGEV-Kliniken

Neue Angebote Remobilisation und Nachsorge sowie Überleitpflege schließen Versorgungslücke

Am Freitag, den 26. April 2024 präsentierten WIGEV-Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb und Johannes Nadlinger, Direktor der Pflegehäuser des Wiener Gesundheitsverbundes, im Rahmen eines Pressegesprächs die neuen WIGEV-Angebote Überleitpflege sowie Remobilisation und Nachsorge.

„Nach erfolgreichen Operationen ist die medizinische und therapeutische Nachbehandlung entscheidend, um die Betroffenen wieder fit in ihr normales Lebensumfeld entlassen zu können. In den WIGEV-Pflegehäusern wurde nun genau das Versorgungsangebot geschaffen, das einerseits die optimale Nachsorge und Remobilisation der Patient*innen bietet und damit gleichzeitig die Kliniken entlastet“, betonte WIGEV-Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb.

Komplexe Operationen bedeuten gerade für betagte Menschen oft einen längeren Remobilisations- und Nachsorgebedarf (RNS). Patient*innen können unmittelbar nach ihrer Operation nicht direkt nach Hause oder in ihre Pflegeeinrichtung entlassen werden. Die Folge ist, dass die betroffenen Patient*innen stationär in der Klinik verbleiben, obwohl ihre akutmedizinische Behandlung abgeschlossen ist. Die dadurch belegten Betten fehlen den klinischen Abteilungen bei der medizinischen Akutversorgung.

Genau hier können die Teams in den Pflegehäusern unterstützen: Im Unterschied zu anderen sind die Pflegehäuser des Wiener Gesundheitsverbundes als Sonderkrankenanstalten klassifiziert. Das bedeutet, dass hier umfassende medizinische, pflegerische und fachtherapeutische Expertise zur Verfügung steht. Dieses Alleinstellungsmerkmal ermöglicht die WIGEV-interne Weiterversorgung von Patient*innen, die nach einem Spitalsaufenthalt nicht nahtlos in externe Kurzzeitpflege- oder Remobilisations-Einrichtungen übernommen werden können. Damit schließt der WIGEV eine Versorgungslücke und schafft eine Win-win-Situation für seine Kliniken und seine Patient*innen.

144 Betreuungsplätze zur Entlastung der Kliniken

Das neue Kooperationskonzept zwischen WIGEV-Kliniken und WIGEV-Pflegehäusern wird bis Ende 2024 auf 144 Betten in zwei Pflegehäusern ausgebaut. „Die Vorteile liegen klar auf der Hand“, erläutert Evelyn Kölldorfer-Leitgeb. „Dringend benötigte Klinikbetten für Akutpatient*innen und anstehende Operationen werden früher frei. Die Gesamtkosten für die RNS-Betreuung oder Überleitpflege in einem Pflegehaus sind geringer als jene in einer Klinik. Und die Patient*innen werden nahtlos und bestmöglich weiterversorgt.“

Rasche und unbürokratische Lösungen für Patient*innen

„Das vorliegende Modell verbessert die Situation für alle Beteiligten schnell und unbürokratisch“, so Kölldorfer-Leitgeb weiter. Den Anfang machte bereits 2019 die Pflege Baumgarten, die für das AKH Wien 24 Betten zur Remobilisation und Nachsorge geschaffen hat. Im Jänner 2023 wurden unter dem Begriff „Überleitpflege“ in der Pflege Leopoldstadt weitere 24 Betten für AKH-Wien-Patient*innen zur Verfügung gestellt. Aufgrund des Erfolgs wird das Angebot seitdem massiv ausgebaut. Mittlerweile profitieren alle Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes davon. In der Pflege Baumgarten stehen seit Jahresanfang bereits 48 RNS-Plätze für das AKH-Wien und die Klinik Ottakring zur Verfügung und in der Pflege Leopoldstadt werden es bis Ende 2024 96 Überleitpflege-Plätze sein.

Zentraler Aspekt der WIGEV-internen Lösung: Sie ist unbürokratisch und schnell. Patient*innen-Transfers funktionieren innerhalb von wenigen Tagen nach Anmeldung. Bürokratische Hürden zwecks Finanzierung entfallen. „Die Patient*innen sind und bleiben Kund*innen in ein und demselben Träger“, erklärt Johannes Nadlinger, Direktor der Pflegehäuser des Wiener Gesundheitsverbundes. „Das bedeutet, es entstehen auch keine Zusatzkosten für die Patient*innen oder deren Angehörige.“

Medizinische, pflegerische und therapeutische Betreuung auf TOP-Niveau

Die WIGEV-Pflegehäuser bieten medizinische, pflegerische und therapeutische Expertise auf höchstem Niveau. „Hier sind Ärzt*innen- und Pflege-Teams aus den verschiedensten Fachrichtungen jeden Tag und rund um die Uhr im Einsatz. Unsere Therapeut*innen kümmern sich um die nötigen Remobilisationsmaßnahmen der Patient*innen. Und das deutlich intensiver, als dies in den Kliniken möglich wäre“, betont Nadlinger.

„Die hervorragende technische Ausstattung und die hohe Expertise der Mitarbeiter*innen in den Pflegehäusern ermöglichen die gezielte und individuelle Weiterbetreuung der Patient*innen. Diese Kooperation zwischen Kliniken und Pflegehäusern ist ein Aushängeschild für eine abgestufte Versorgung“, ist Prim. Klaus Hohenstein, Leiter der Abteilungen für Physikalische Medizin und Allgemeine Rehabilitation in den Kliniken Hietzing und Ottakring, überzeugt.

Erfolgreiches Modell wird weiter ausgebaut

Die Rückmeldungen aus den Kliniken und Pflegehäusern fallen durchwegs positiv aus. „Wir erreichen mit dieser Kooperation eine deutliche Entlastung in den Spitälern. Deswegen haben wir uns im Vorjahr für einen zügigen Ausbau der Kapazitäten entschieden“, so Kölldorfer-Leitgeb.​

Und die therapeutischen Erfolge sprechen ebenfalls für sich. Ziel der RNS-Angebote ist es, dass die Patient*innen wieder in ihr gewohntes Lebensumfeld zurückkehren können. Die maximale Betreuungszeit beträgt daher auf den RNS-Stationen 28 Tage, auf denen der Überleitpflege 92 Tage. Wird das angestrebte Remobilisationsziel nicht erreicht, werden Transfers in Einrichtungen mit Langzeitpflege-Angeboten organisiert.​

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