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„Wenn geredet wird, wird’s hell“

Die wichtige Arbeit der Opferschutzgruppen

Jede 4. Frau in Österreich ist im Laufe ihres Lebens von Gewalt betroffen. Gewalterfahrung machen Patientinnen ebenso wie Mitarbeiterinnen. Für rund 1/3 von ihnen ist das Krankenhaus die erste Anlaufstelle, berichtet Mag.a Patricia Holzmann, Leiterin der Opferschutzgruppe der Klinik Landstraße. In der besonderen psychischen Situation ist es wichtig, dass jemand da ist, der ihnen zuhört und sie umfassend unterstützt.“ Denn, so Holzmann weiter „wenn geredet wird, wird’s hell“.  Diese wichtige Aufgabe übernehmen in allen Spitäler des Wiener Gesundheitsverbundes die Opferschutzgruppen. Die multiprofessionellen Teams kümmern sich pflegerisch, medizinisch und therapeutisch – und unterstützen Frauen mit Gewalterfahrung psychisch.

Gewalt hat viele Gesichter

Viele Opfer kommen in die Krankenhäuser, nachdem sie bei der Polizei Anzeige erstattet haben. In diesen Fällen ist der Ablauf klar. Mit dem Einverständnis der Patientinnen beginnt die Spurensicherung. Abstriche, Harn- und Blutproben werden entnommen und eine Foto-Dokumentation für mögliche spätere Gerichtsverfahren angelegt. Aber nicht immer ist Gewalt auf den ersten Blick deutlich sicht- und erkennbar. Eine direkte Unterstützung der Opfer ist dann schwierig. Denn Gewalt kennt viele Formen – körperliche, seelische, sexualisierte ebenso wie soziale oder ökonomische. Um allen Opfern zu helfen, ist es deshalb wichtig, immer wieder nach Gewalterfahrungen zu fragen. Denn Gewalt ist kein Einmaldelikt.

Gewaltschutz geht uns alle an!

Damit möglichst viele Mitarbeiter*innen Sicherheit im Umgang mit Gewaltbetroffenen  bekommen, bietet die Opferschutzgruppe regelmäßig Schulungen an. Das Ziel? Das Krankenhaus als eine sichere Umgebung zu gestalten, in der sich Opfer jederzeit geborgen fühlen. In den Schulungen wird u.a. die Gesprächsführung mit Gewalt-Betroffenen trainiert und über Kontakt-Adressen informiert. Qualitätsstandards, die  wesentlich für einen umfassenden professionellen Opferschutz sind.

Denn Gewaltschutz geht uns alle an!