Augen-Untersuchung in der Klinik Landstraße

Wiener Gesundheitsverbund: Gemeinsam gegen schleichende Erblindung

Rund 90.000 Glaukom-Betroffene in Österreich

Das Glaukom – früher auch Grüner Star – ist die häufigste Erkrankung des Sehnervs. Rund 90.000 Menschen in Österreich sind davon betroffen, die Dunkelziffer liegt noch deutlich höher. „Bei einem Glaukom wird der Sehnerv chronisch und irreversibel geschädigt“, erklärt Priv.-Doz. Dr.in Katharina Krepler, Vorständin der Augenabteilungen Klinik Landstraße und Klinik Donaustadt. Ohne Behandlung droht eine schwere Sehbeeinträchtigung bis zur Erblindung. Um die Erkrankung rechtzeitig zu behandeln sind regelmäßige Vorsorge-Untersuchungen unerlässlich. Daran erinnert der Weltglaukomtag am 12. März.

Schleichender Verlauf: Sehkraft geht langsam verloren

Bei einem Glaukom gehen Teile des Gesichtsfeldes – das ist der Sehbereich, den man wahrnehmen kann, ohne die Augen zu bewegen – schrittweise verloren. Im Spätstadium bleibt nur noch ein kleiner Bereich bestehen. Die Erkrankung verläuft schleichend. Das Tückische: „Die Ausfälle im Gesichtsfeld werden von den Glaukom-Betroffenen sehr lange nicht bemerkt, da sie weiterhin scharf sehen und lesen können“, führt Krepler aus. „Erst im Endstadium nimmt auch die zentrale Sehschärfe merkbar ab. Dann aber ist bereits ein großer Teil des Sehnervs abgestorben und eine Erblindung droht“.

Wichtige Früherkennung: Regelmäßige Vorsorge

Ein Glaukom kann jede*n betreffen. Risikofaktoren sind neben einem erhöhten Augendruck, Blutdruck-Schwankungen, Diabetes mellitus, starke Kurz- oder Weitsichtigkeit auch Glaukom-Erkrankungen in der Familie. Zudem nimmt das Risiko einer Erkrankung mit steigendem Alter deutlich zu. Krepler rät deshalb: „Ab dem 40. Lebensjahr sollte eine Glaukom-Vorsorgeuntersuchung bei einer*einem Augenärzt*in in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden.“

Rechtzeitige Therapie

Es gibt unterschiedliche Therapie-Möglichkeiten, um die Symptome eines Glaukoms zu lindern. „Sie reichen von Augentropfen bis zu verschiedenen operativen Eingriffen“, legt Krepler dar. Allein im Wiener Gesundheitsverbund wurden im vergangenen Jahr mehr als 250 Glaukom-Operationen durchgeführt. Heilbar ist ein Glaukom aber nicht. „Die Erkrankung begleitet Betroffene ihr Leben lang. Um das Sehvermögen zu erhalten, ist daher auch nach der Diagnose neben der dauerhaften Behandlung eine engmaschige Betreuung entscheidend“, verdeutlicht Krepler.