ONKOLOGIE

Lunge und Thorax

Die Lunge ist unser lebenswichtiges Atmungsorgan, das sich in unserem Brustkorb (Thorax) befindet. Bei Lungenkrebs (Lungenkarzinom oder Bronchialkarzinom) gibt es zwei unterschiedliche Formen, die sich nicht nur in ihrem Erscheinungsbild, sondern auch in ihrer Therapie unterscheiden. Das kleinzellige Lungenkarzinom und das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom. Zum Überbegriff Thorax zählen auch der knöcherne Brustkorb, das Zwerchfell, das Rippenfell, die Luftröhre und die Speiseröhre.

Ihr Weg zur Therapie

Oft entsteht der Verdacht auf Krebs beim Screening zur Früherkennung vor allem bei Risikogruppen oder es gehen der Untersuchung Beschwerden voraus. Sollte sich der Verdacht auf eine onkologische Diagnose bestätigen, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. In diesem Fall ist es wichtig, dass Sie möglichst bald mit Ihrer Behandlung starten. Ihr*e Lungenfachärzt*in wird Sie über die Plattform oncare.wien informieren. oncare.wien koordiniert – innerhalb von 10 Werktagen – den ersten Termin in der onkologischen Abteilung. Mehr Informationen dazu finden Sie unter www.oncare.wien.

Folgende Therapiemethoden kommen in Frage:

Wir skizzieren hier die häufigsten Therapieformen, Ihre Behandlung kann aber davon abweichen und hängt vor allem von der genauen Tumorart, dem Stadium der Erkrankung, sowie Ihrem körperlichen Zustand ab.

Chirurgischer Eingriff
Im Rahmen einer Operation wird der befallene Lungenteil (meist einer der fünf Lungenlappen oder ein Segment eines Lappens, im seltenen Ausnahmefall ein ganzer Lungenflügel) zusammen mit den Lymphknoten entlang der Luftröhre entfernt. In etwa 80 Prozent aller Operationen bei Lungenkrebs kann an spezialisierten Abteilungen (Klinik Floridsdorf) der gesamte Eingriff minimal-invasiv (sogenannte Knopfloch-Chirurgie) durchgeführt werden. Die Schmerzbelastung ist dadurch wesentlich geringer und der mittlere Spitalsaufenthalt ist nicht länger als 5 Tage. Nach der Operation folgt ein meist kurzer Aufenthalt an der Überwachungsstation; moderne Methoden zur Schmerzvermeidung erleichtern die ersten Tage.
Medikamentöse Krebstherapie
Während Operation und Strahlentherapie vorwiegend lokal/regional wirkende Behandlungsformen sind, spricht man bei der medikamentöse Krebstherapie von systemisch wirksamen Behandlungsformen. Sie erreichen die Krebserkrankung über den Blutweg. Dazu zählen die Chemotherapie, die Immuntherapie, sowie die zielgerichtete Therapie.
Chemotherapie
Die Chemotherapie ist in der Lungenkrebsbehandlung seit vielen Jahren etabliert. Dabei kommen sogenannte Zytostatika (zellwachstumshemmende Medikamente) zum Einsatz. In der Regel werden zwei oder drei verschiedene Substanzen miteinander kombiniert. Welche genau angewendet werden, hängt vom Tumortyp (kleinzellig/nicht-kleinzellig), vom Krankheitsstadium, vom Allgemeinzustand der Patient*innen und von etwaigen Begleiterkrankungen ab. In vielen Fällen wird die Chemotherapie mit anderen Therapieoptionen kombiniert.
Immuntherapie
Im Vergleich zur Chemo- oder Strahlentherapie wirkt die Krebsimmuntherapie spezifischer: Sie regt das Immunsystem dazu an, Tumorzellen gezielt zu bekämpfen.

Das Immunsystem ist normalerweise in der Lage, „entartete“ Zellen zu erkennen und zu bekämpfen. Spezielle körpereigene Abwehrzellen (T-Zellen) erkennen bestimmte Strukturen an der Oberfläche der Tumorzellen, greifen diese an und zerstören sie. Allerdings haben manche Tumorzellen die Fähigkeit, den T-Zellen auszuweichen, indem sie ähnliche Oberflächenstrukturen ausbilden und damit die T-Zellen täuschen: Die T-Zellen erkennen die Tumorzellen nicht mehr als Gefahr, wodurch diese ungehemmt wachsen können. Die Krebsimmuntherapie kann sowohl beim kleinzelligen als auch beim fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom eingesetzt werden.
Zielgerichtete Krebstherapie
Neue Krebstherapien wirken über die molekularen und genetischen Veränderungen der Krebszellen.

Diese sind der Schlüssel für die individuell angepasste, sogenannte zielgerichtete Krebsbehandlung. In Zusammenarbeit mit der pathologischen Abteilung werden spezifische Andockstellen (Rezeptoren) der Krebszelle festgestellt. Liegt ein behandelbarer Angriffspunkt vor, kann eine zielgerichtete Therapie, angepasst an die individuellen Faktoren der Patient*innen, eingeleitet werden.
Strahlentherapie
Eine Bestrahlung erfolgt am sogenannten „Linearbeschleuniger“. Durch dreidimensionale Planung ist es möglich, die optimale Strahlendosis auf den Tumor zu richten und gleichzeitig gesundes Gewebe bestmöglich zu schützen.

Kliniken

Folgende Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes behandeln eine onkologische Diagnose:

Klinik Favoriten – Abteilung für Onkologie und Hämatologie
Klinik Floridsdorf – Lunge: Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie
Klinik Floridsdorf – Thorax: Abteilung für Thoraxchirurgie
Klinik Hietzing – Abteilung für Atmungs- und Lungenerkrankungen; 5. Medizinische Abteilung mit Hämatologie, Onkologie
Klinik Ottakring – Medizinische Abteilung für Pneumologie, Abteilung für Onkologie und Hämatologie
Klinik Penzing – Abteilung für Atemwegs- und Lungenkrankheiten
Universitätsklinikum AKH Wien – Universitätsklinik für Thoraxchirurgie (Kontaktaufnahme mit den Abteilungen und Ambulanzen des Universitätsklinikum AKH Wien nur mit fachärztlicher Überweisung)

Tumorboard

An der Planung der für Sie am besten angepassten Therapie sind viele Spezialist*innen (Onkologie, Pneumologie, Thoraxchirurgie, Radiologie, Pathologie, Strahlentherapie) beteiligt. Sie treffen sich im so genannten Tumorboard und sprechen eine Empfehlung für eine maßgeschneiderte, effektive und wenig belastende Therapie für Sie aus.

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Lunge und Thorax

Folgende Therapiemethoden kommen in Frage:

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