130 Jahre Radiologie: Ein Fachbereich im Wandel – 536.000 Leistungen im WIGEV 2024
Hightech auf höchstem Niveau, integraler Bestandteil vieler Behandlungserfolge und Gamechanger in der Frauengesundheit
Beim Stichwort Radiologie denken viele Menschen sofort an Röntgen – und liegen damit auch gar nicht so falsch. Denn am 8. November 1895 entdeckte der Physiker Wilhelm Conrad Röntgen erstmals die nach ihm benannten Strahlen und legte damit den Grundstein für die moderne Radiologie. Trotz ihrer 130-jährigen Geschichte halten sich bis heute jedoch zahlreiche Klischees: Von Radiolog*innen, die angeblich im abgedunkelten Hinterzimmer arbeiten, bis hin zur Vorstellung, Radiologie sei bloß ein unterstützendes Hilfsfach.
Die Realität sieht hingegen längst anders aus: Die Radiologie ist weit mehr als „nur“ bildgebende Diagnostik – sie ist integraler Bestandteil moderner Medizin. Ob in der Diagnose, der Therapieplanung oder in der Behandlung selbst: Ohne Radiolog*innen und Radiologietechnolog*innen geht in der modernen Gesundheitsversorgung kaum noch etwas. Neue Technologien und digitale Verfahren – etwa die Unterstützung durch Künstliche Intelligenz bei der Auswertung von Bilddaten – eröffnen dabei völlig neue Möglichkeiten in der Diagnostik. Anlässlich des 130-jährigen Jubiläums sowie des Internationalen Tages der Radiologie am 8. November rückt der Wiener Gesundheitsverbund in den kommenden Wochen diesen Fachbereich in den Mittelpunkt seiner Kommunikation.
Radiologie im Wandel der Zeit
Die Radiologie befindet sich derzeit in einem spannenden Wandel, der gleichermaßen Chancen und Herausforderungen mit sich bringt. Neue Technologien, modernste Geräte und eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit prägen den Alltag in den Radiologie-Abteilungen des Wiener Gesundheitsverbundes. Insgesamt arbeiten in den 7 WIGEV-Kliniken 145 Radiolog*innen und 359 Radiologietechnolog*innen Hand in Hand mit anderen Fachbereichen, um die Versorgung der Patient*innen durch innovative, präzise und zugleich schonende Verfahren stetig zu verbessern. Eine immer größere Rolle spielt dabei der Einsatz Künstlicher Intelligenz, etwa bei der automatischen Erkennung kleinster Veränderungen in Organen, der genauen Vermessung von Gewebestrukturen oder der Optimierung von Untersuchungsparametern. Sie unterstützt die Radiologieteams in ihrer täglichen Arbeit und hilft, Befunde noch präziser und schneller zu erstellen. Besonders dieser digitale Fortschritt macht das Fach zu einem zukunftsweisenden und attraktiven Berufsfeld für Nachwuchskräfte in Medizin und Technik.
Ob Röntgen oder Blutgefäß-Ballon
Die Radiologie entwickelt sich mittlerweile rasanter, als allgemein vermutet. In der öffentlichen Wahrnehmung wird oft unterschätzt, wie breit das Spektrum radiologischer Leistungen heute bereits ist. Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht, wie zentral der Fachbereich in der modernen Medizin ist: Im Jahr 2024 wurden im Wiener Gesundheitsverbund rund 536.000 radiologische Leistungen an etwa 204.000 Patient*innen erbracht. Die Klassiker führen dabei die Statistik an – das Röntgen liegt vor der Computertomographie (CT), gefolgt von der Magnetresonanz (MR). Doch Radiologie kann weit mehr: Sie umfasst auch interventionelle Verfahren wie die perkutane transluminale Angioplastie (PTA), eine minimalinvasive Methode, um verengte oder verschlossene Blutgefäße mithilfe eines Ballons zu erweitern. Auch die Angiographie zählt zu diesem vielseitigen Leistungsbereich.
Radiologie im Blick – von Hightech bis Brustgesundheit
Klar ist: Die Radiologie ist ein unverzichtbarer Bestandteil jeder modernen Therapie-Planung und -Durchführung und damit entscheidend für den Behandlungserfolg. Besonders in der Frauengesundheit hat sie sich als echter Gamechanger erwiesen, wo unter anderem in der Brustkrebsdiagnostik und -behandlung zuletzt bedeutende Fortschritte erzielt werden konnten. Durch KI-gestützte Analyseverfahren können Tumore heute oft deutlich früher erkannt und Therapien präziser abgestimmt werden. Und auch darüber hinaus bietet der Fachbereich spannende Einblicke – von neuen Hightech-Anlagen in den WIGEV-Kliniken bis hin zum Einsatz von Virtual Reality für eine angstfreie MRT-Untersuchung bei Kindern. Radiologie bedeutet Zusammenarbeit auf allen Ebenen, mit unterschiedlichsten Berufsgruppen und medizinischen Disziplinen. Freuen Sie sich auf Einblicke hinter die Kulissen, auf Gespräche mit Expert*innen und Patient*innen und auf spannende Geschichten aus den Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes.
Podcast-Tipp: Radiologie und vieles mehr
Im WIGEV-Podcast „Klinikkosmos – Der Wiener Gesundheitspodcast“ sprechen Expert*innen und Betroffene über aktuelle Themen aus der Medizin. In aktuellen Folgen berichtet unter anderem Neurologe Peter Lackner über die Schlaganfallversorgung, außerdem erzählt eine Brustkrebs-Patientin von ihrer Diagnose, Behandlung und Genesung. Jetzt überall, wo es Podcasts gibt.



