Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli
Der diesjährige Welt-Hepatitis Tag steht unter dem Motto „Ich warte nicht. Ich handele!“
Infektionen mit Hepatitis-Viren können oft jahrelang unerkannt bleiben. Daher ist gerade bei Risikofaktoren ein Test wichtig: Das gilt in etwa bei erhöhten Leberwerten oder wenn es in der Vergangenheit Kontakt mit infektiösem Blut und/oder anderen Körperflüssigkeiten gegeben haben könnte. Das Motto des diesjährigen Welt-Hepatitis-Tages ist als Aufruf zu verstehen: Zeigen Sie Eigeninitiative! Lassen Sie sich impfen, testen und bei Erkrankung entsprechend behandeln.
Aufruf zur Impfung
„Auch aktuell sterben weltweit jährlich immer noch mehr als 1.000 000 Menschen an einer Infektion mit Hepatitis, der Großteil davon an Hepatitis-B oder -C. Daher ist es wichtig aufzuklären, ein Bewusstsein für diese Krankheit zu schaffen und zum Impfen aufzurufen“, so Dr. Hermann Laferl, Oberarzt in der Infektionsambulanz der Klinik Favoriten. Hepatitis-A ist seltener geworden. Sowohl für Hepatitis-A als auch für Hepatitis-B gibt es seit vielen Jahren eine wirksame Impfung.
Bei Hepatitis-C steht seit rund 10 Jahren eine zu fast 100% wirksame antivirale Therapie zur Verfügung, bei der es kaum Nebenwirkungen gibt. „Das war ein großer Durchbruch“, so Laferl.
Gegen chronische Hepatitis-B bestehen schon länger gute Behandlungsmöglichkeiten, welche die Virenlast stark unterdrücken. Die Therapie funktioniert hier ähnlich wie die HIV-Therapie. „Gänzlich geheilt werden Patient*innen aber bei Hepatitis-B leider sehr selten“, betont Laferl.
Vielversprechende Therapie bei Hepatitis-D
Eine Infektion mit Hepatitis-D-Viren verursacht die schwerste Form der chronischen, viralen Hepatitis-Erkrankung. Bei dieser Erkrankung kommt es im Verlauf oft zu einer Leberzirrhose und Leberkrebs. Die Krankheit ist aktuell nicht heilbar, am Ende bleibt als Therapieoption oft nur eine Organtransplantation.
„Hepatitis-D tritt allerdings nur in Verbindung mit Hepatitis-B auf. Menschen, die gegen Hepatitis-B geimpft sind, können folglich nicht an Hepatitis-D erkranken,“ betont Dr. Laferl.
Seit kurzem steht eine Therapie zur Behandlung von Hepatitis-D zur Verfügung, die noch nicht überall zugelassen ist. „In diesem neuen Verfahren übernimmt eine Entgiftungsmaschine vorübergehend die Entgiftungsleistung von Leber und Niere und schützt die Organe somit vor einer weiteren Schädigung. So können Patient*innen auch bei einem multiplen Organversagen erfolgreich behandelt werden. Dies funktioniert noch nicht in jedem Fall, wir konnten aber bereits einige schwer erkrankte Patient*innen retten,“ erklärt Dr. Christoph Wenisch, Leiter der 4. Medizinischen Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin in der Klinik Favoriten. Um die Therapie kontinuierlich zu verbessern, steht der Wiener Gesundheitsverbund hier in engem Austausch mit anderen Krankenhäusern im In- und Ausland u.a. mit München. „Auch unser Personal wird regelmäßig geschult, um bei der Therapie von multiplen Organversagen in Verbindung mit Hepatitis-D bestmöglich vorbereitet zu sein,“ so Wenisch.
Pierre G., der von einer Hepatitis D betroffen ist, ist aktuell in Behandlung in der Klinik Favoriten. Sein Zustand hat sich dank der neuen Therapie rasant verbessert, eine Organtransplantation konnte verhindert werden. „Es geht mir schon viel besser. Ich bin sehr dankbar und fühle mich in der Klinik Favoriten sehr gut aufgehoben,“ so Patient Pierre G.
Bestens behandelt in den Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes
In den Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes gibt es Spezialabteilungen mit hepatologischem Schwerpunkt und Ambulanzen für Lebererkrankungen. Patient*innen erhalten dort eine komplette Abklärung, werden hochqualitativ betreut und nach dem aktuellen medizinischen Stand beraten. Gerade auch in der Hepatologie hat die Medizin in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht.