Welt-Asthma-Tag

Welt-Asthma-Tag: Früh erkennen, gezielt behandeln

In Österreich lebt rund eine halbe Million Menschen mit Asthma bronchiale (leadstudy.at) – Tendenz steigend. Anlässlich des Welt-Asthma-Tags am 6. Mai rückt der Wiener Gesundheitsverbund mit seinem Wiener Pneumologie-Netzwerk, bestehend aus den Lungenabteilungen der Kliniken Hietzing, Ottakring, Floridsdorf sowie dem Standort Penzing der Klinik Ottakring, die chronische Lungenerkrankung in den Fokus.

Husten ernst nehmen – Warnzeichen für Asthma

Gelegentlicher Husten ist meist harmlos. Doch wenn er länger als 8 Wochen anhält oder regelmäßig wiederkehrt – insbesondere ohne erkennbare Infektursache – kann er auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen. „Chronischer Husten kann ein erstes Warnsignal für Asthma oder andere chronische Lungenerkrankungen sein“, betont Marie Breyer, Vorständin der Lungenabteilung am Standort Penzing der Klinik Ottakring. Etwa 10 % der österreichischen Bevölkerung sind laut der Wiener Gesundheitsstudie LEAD davon betroffen. Eine Lungenfunktionsmessung in einer niedergelassenen Praxis kann hier früh Klarheit schaffen.

Allergiebehandlung ist aktive Asthmavorsorge

„Rund 40 % der Bevölkerung zeigt eine Neigung zu allergischen Reaktionen“, erklärt Robab Breyer-Kohansal, Vorständin der Lungenabteilung in der Klinik Hietzing. Denn 38% der Kinder und Erwachsenen reagieren laut LEAD-Studie positiv auf Hautallergietests. Breyer-Kohansal warnt: „Bleiben Allergien unbehandelt, kann es zum sogenannten Etagenwechsel kommen – diese Überempfindlichkeit des Körpers wandert von den oberen in die unteren Atemwege. Das führt von einer laufenden Nase und brennenden Augen zu Atemwegssymptomen wie Husten und Atemnot. Die Folge kann ein unkontrolliertes allergisches Asthma sein.“

Klimawandel verschärft Atemwegserkrankungen

Längere Pollensaisonen, steigende Luftverschmutzung und extreme Wetterlagen verschlechtern unsere Luftqualität. „Die Folgen des Klimawandels sind längst in der Lunge angekommen“, so Breyer-Kohansal. „Eine frühzeitige, gezielte und konsequente Behandlung von Allergien schützt die Atemwege und ist ein zentraler Baustein moderner Asthmatherapie.“

Biologika-Therapie bringt neue Lebensqualität

Etwa 25.000 der rund 500.000 Betroffenen in Österreich haben schweres Asthma. Für sie gibt es seit rund 10 bis 15 Jahren eine neue Therapiemöglichkeit mit biotechnisch hergestellten Medikamenten: „Biologika ermöglichen eine maßgeschneiderte und hochwirksame Therapie. Sie wirken gezielt auf das Immunsystem und verhelfen den betroffenen Patient*innen zu neuer Lebensqualität“, sagt Georg-Christian Funk, Vorstand der Lungenabteilung in der Klinik Ottakring.

Schutz vor Infektionen ist lebenswichtig

Rund 80 % der akuten Asthma-Schübe werden durch Infektionen verursacht – insbesondere durch Viren wie Influenza oder RSV, aber auch durch bakterielle Erreger wie Pneumokokken oder Keuchhusten. Arschang Valipour, Vorstand der Lungenabteilung in der Klinik Floridsdorf, rät: „Asthmatiker*innen sollten regelmäßig ihren Impfschutz überprüfen und auffrischen – das schützt vor schweren Verläufen und Krankenhausaufenthalten.“

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