Unsere Statements zum Weltfrauentag 2024
Zeynep Arslan
Gender- und Diversitätsbeauftragte für den Wiener Gesundheitsverbund
Das Gender- und Diversitätsmanagement der Unternehmung stützt als Querschnittsmaterie und im Rahmen des Wiener Gleichbehandlungsgesetzes die Einhaltung des Gleichbehandlungsgebots und des Frauenförderungsgebots. Der Wiener Gesundheitsverbund verfügt über einen Frauenanteil von über 70 Prozent. Entsprechend sind in vielen Bereichen Frauen in unterschiedlichen Ebenen der Führung vorzufinden. Umso mehr sind wir bemüht, dass den gegebenen Rahmenbedingungen entsprechend (wir haben Schichtdienste, Radeldienste, Nacht- und Wochenendeinsätze) Themen wie „Vereinbarkeit Beruf und Familie“ möglichst zu fördern. Gleichzeitig sind Maßnahmen besonders wichtig, die trotz eines sehr traditionell- und geschlechterstereotyp gewachsenen Gesundheitswesens eine Unternehmenskultur anstreben, die das multiprofessionelle Wirken als ein ganzheitliches Miteinander lebt.
Volica Lalic, MBA akad. HCM
Leiterin der Abteilung Patient*innenmanagement
Vorstandsressort Finanzmanagement und Unternehmenscontrolling
Für mich ist wichtig, dass Führungskräfte und Mitarbeiter*innen sich auf Augenhöhe begegnen. Auch bei Konflikten im Team steht der wertschätzende Umgang im Team immer an erster Stelle. Für Frauen ist es nach wie vor manchmal schwierig, sich in der männerdominierten Führungswelt zu behaupten. Sie entwickeln daher ihren eigenen Führungsstil. Eine Führungsfunktion einzunehmen, bedeutet zeitgleich auch Verantwortung zu übernehmen und als Vorbild zu fungieren. Grundsätzlich sollten sich Frauen dabei mehr zutrauen.
Powolny Slawomira
STLP in der Klinik Ottakring
Frauen benötigen aufgrund ihrer vielfältigen Lebenssituationen mehr Flexibilität und eine ausgeglichene Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Leider werden Frauen oft immer noch primär in der Rolle der Mutter und weniger als ambitionierte Karrierefrauen wahrgenommen. Doch diese Annahmen sind längst überholt. Babypausen und eine eingeschränkte zeitliche Flexibilität sind nur einige Gründe, warum Frauen oft auf der Strecke bleiben. Teilzeitangebote für Führungspositionen müssen stärker gefördert werden. Es ist höchste Zeit, mit dem Vorurteil aufzuräumen, dass Männer die besseren Chefs sind.
Carmen Bonifazi, BSc MSc
Fachbereichskoordination Pflege in der Klinik Hietzing
Ich möchte Ruth Bader Ginsburg zitieren: „Women belong in all places where decisions are being made. It shouldn’t be that women are the exception.“ Dieses Zitat ist ein wichtiger Leitgedanke für unsere Berufsgruppe der Pflege. Wir Frauen bilden zwar die Mehrheit in dieser Berufsgruppe und dennoch finden sich in Relation mehr Männer in Führungspositionen. In Spezialbereichen wie der Psychiatrie wird das noch deutlicher. Diese Herausforderung ist nicht subjektiv, sondern wurde wiederholt objektiviert. In meiner Abteilung erlebe ich erstmals Women‘s-Empowerment – multiprofessionell haben Frauen die Bereichs- und Abteilungsleitung inne. Gleichberechtigung wird bewusst und tagtäglich gelebt und das bereichert unseren Berufsalltag – um wichtige Entscheidungen mit unseren Kolleg*innen und für die Gesundheit unserer Patient*innen zu treffen.
Michaela Dorfmeister, MBA
Standort-Studiengangsleiterin und Direktorin der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege Campus Donaustadt
Ich würde Frauen keine Ratschläge erteilen, aber die Frauen ermutigen, Zutrauen zu sich selbst zu haben. Zutrauen beinhaltet nämlich die Worte „zu trauen“, also sich zu trauen! Es zu wagen, Mut zu haben sich für Führungspositionen zu bewerben bzw. zu entscheiden und dann zu zeigen, dass man die Richtige ist. Zutrauen zu sich bedeutet aber auch ehrlich zu sich zu sein – Vertrauen zu sich zu haben. Und ich würde versuchen den Frauen die Angst vor dem Scheitern zu nehmen.
Irene Dopplinger-Wratny
Gruppenleitung der Service- und Versorgungsassistenz, Abteilung IFM/Bereich Services Klinik Donaustadt
Eine Herausforderung ist, dass manche männlichen Führungskräfte immer noch glauben, dass sie meine Führungskompetenz untergraben können, weil ich eine Frau bin. Für mich bedeutet führen menschlich, empathisch, wertschätzend und tolerant mit meinem Team umzugehen. Mir ist es wichtig, alle Mitarbeiter*innen egal welcher Nationalität, Religion oder Sprache zu einem großen Team zu vereinen. In diesem Zusammenhang sehe ich Mitarbeiter*innen- und Teamgespräche sowie Schulungen und die Möglichkeiten zur Weiterbildung von großer Bedeutung.
Primaria Robab Breyer-Kohansal
Vorständin der 6. Medizinischen Abteilung – Innere Medizin mit Pneumologie Klinik Hietzing
Vielfalt und Inklusion sind für mich sehr wichtig. Als Frau, Mutter und das auch noch mit Migrationshintergrund wurden mir schon oft genug „meine Grenzen“ prophezeit. Ich arbeite aktiv daran allen zu vermitteln, wie wichtig mir es ist, dass wir hier alle Kolleg*innen, Mitarbeiter*innnen, Patient*innen und Angehörige respektieren und schätzten. Ich fördere Vielfalt und stelle sicher, dass alle Mitarbeiter*innen unabhängig von Geschlecht und Herkunft die gleichen Chancen und Möglichkeiten haben, um erfolgreich in ihrem Job zu sein.