Henry Ntiamoah

Seelsorge im Wiener Gesundheitsverbund

Wir sorgen für das seelische Wohl unserer Patient*innen

Rund um die Uhr sind wir im Wiener Gesundheitsverbund im Einsatz, um alle Patient*innen bestmöglich zu versorgen. Dazu gehören körperliche Probleme und Krankheiten genauso wie seelische. Für viele Patient*innen spielt ihre Glaubensrichtung dabei eine wichtige Rolle. Unsere Seelsorger*innen arbeiten dazu eng mit den gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften zusammen. Einer von ihnen ist Henry, Seelsorger in der Pflege Meidling. Er arbeitet auch hauptberuflich im Qualitätsmanagement und Datenschutz der Klinik Donaustadt. Seit mehreren Jahren ist er Ansprechperson für Seelsorge. Dabei spricht er mit Patient*innen, ihren Angehörigen, aber auch Mitarbeiter*innen, die sich in Krisen befinden, oder aus anderen Gründen Beistand brauchen.

Henry, was ist die Aufgabe der Seelsorge-Arbeit im Wiener Gesundheitsverbund?

Im Sinn eines ganzheitlichen Menschenbilds wollen wir gemeinsam mit den Ärzt*innen, Pflegekräften sowie den Psycholog*innen und Therapeut*innen dazu beitragen, dass unsere Patient*innen heilen können. Und zwar durch seelische Unterstützung, die wir bieten.

Dafür tauschen wir uns eng mit Kolleg*innen aus allen Fachbereichen aus – gerade wenn es um ethische Fragestellungen geht. In Zeiten spürbarer Engpässe erleben wir es als Entlastung der Mitarbeiter*innen auf der Station, wenn wir einzelnen Patient*innen Zeit und Aufmerksamkeit schenken können. Auch dazu gibt es uns.

Welche Themen beschäftigen Patient*innen und Mitarbeiter*innen?

Wir sind für alle Fragen offen, mit denen sich Patient*innen, An- und Zugehörige oder Spitalsmitarbeiter*innen an uns wenden – auch ohne ausdrücklich religiösen oder kirchlichen Bezug.

Am häufigsten angefragt werden wir:

  • zum Lebensende von Patient*innen, vor allem für rituelle Dienste wie Sterbesegen, Krankensalbung und auch Sterbebegleitung
  • von Patient*innen mit starkem Kirchenbezug und dem Wunsch nach Kommunion, Gebet
  • für Patient*innen in Krisen bzw. mit existenziellen Fragen wie durchkreuzte Lebensplanung, bedrückende Diagnose, Einsamkeit, Wunsch nach einem Gegenüber
  • eine Begleitung der Familien und Angehörigen in schwierigen Zeiten und in akuten Krisen
  • Vertrauliche- und Entlastungsgespräche mit Mitarbeiter*innen
  • alle Formen der Anliegen, die auf der Herzen liegen

Auf Wunsch übernimmt das Seelsorgeteam der Koordinationsarbeit zur Herstellung den Kontakt zu Seelsorger*innen anderer Konfessionen und Religionsgemeinschaften.

Was ist euch dabei wichtig?

Die Seelsorge in der Klinik oder auch im Pflegewohnhaus kann Patient*innen, Bewohner*innen, Angehörigen und Mitarbeiter*innen Zeit und Wertschätzung geben. Und zwar im ganz menschlichen, nicht medizinischem Sinn. Wir wollen einerseits aufmerksam sein für die existenziellen Fragen, die sich im Umfeld langer und schwerer Erkrankungen oder angesichts des näher rückenden Sterbens verstärkt stellen. Andererseits haben wir auch ein offenes Ohr, sind da für die Klinik- und Pflegehaus-Mitarbeiter*innen und sind für vertrauliche Gespräche da.

Eine Begleitung im explizit religiösen Sinn bieten wir gern an, drängen sie aber niemandem auf. Wir begleiten alle unabhängig von ihrer religiösen und weltanschaulichen Orientierung. Wir sind da für die Menschen!

Wie und wo können unsere Kolleg*innen die Seelsorger*innen für Einsätze aufsuchen?

Die Haupt- und Ehrenamtlichen Seelsorger*innen (auch ökumenisch[1]) sind in der Regel an Werktagen, also Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr sowie an Sonntagen für Gottesdienste in den Einrichtungen des Wiener Gesundheitsverbundes im Einsatz.  Über das Diensthandy bzw. die Dienst E-Mail-Adresse sind sie gut erreichbar.

In den verschiedenen Formen des Notfalls (außerhalb der Dienstzeiten) ist die Seelsorge über die Notrufnummer 142[2] (unabhängig vom Klinik oder Pflegehaus) jederzeit erreichbar.

Alle Seelsorger*innen,haupt- wie ehrenamtliche,  halten auf ihren Schwerpunktstationen Kontakt zum Stützpunkt und sind dort auch persönlich ansprechbar.

[1] Zusammenarbeit der verschiedenen christlichen Konfessionen – z.B. Katholisch, Evangelisch und Orthodox

[2] Vermittlung über die Telefonseelsorge der Erzdiözese Wien. Auch Vertreter*innen der Evangelischen Kirche sind dabei. Es wird ökumenisch gearbeitet – sowie auch in vielen Klinik- und Pflegehäusern des WIGEVs.