Orange the World 2023 im Wiener Gesundheitsverbund
Gewalt gegen Frauen geht uns alle an!
Der Wiener Gesundheitsverbund steht für eine umfassende und gemeinsame Haltung gegen Gewalt. Auch 2023 nehmen wir wieder bei Orange The World teil und haben dafür zahlreiche Aktionen geplant. Unsere Kliniken werden im gesamten Kampagnenzeitraum wieder orange beleuchtet sein.
Die Aktionswoche beginnt am 25. November (Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen) und endet am 10. Dezember (Internationalen Tag der Menschenrechte). Das diesjährige Motto lautet „Man(n) kann Gewalt an Frauen beenden“. So spricht die UN-Kampagne Männer ganz bewusst an, denn oftmals geht Gewalt gegen Frauen von ihnen aus. Dabei gilt es auch immer im Auge zu behalten, dass Gewalt ein Ausdruck gesellschaftlicher Strukturen ist. Ungleichbehandlungen begünstigen Abhängigkeitsverhältnisse, die letztlich auch in Femiziden münden können.
Gewalt an Frauen in Österreich
Für das Jahr 2023 zählen wir in Österreich aktuell 26 Femizide und 38 Mordversuche (Stand November 2023). 74 Prozent der Frauenmorde in Österreich passieren durch (Ex-)Partner.
2014 hat sich Österreich mit der Istanbul Konvention verpflichtet Maßnahmen zu entwickeln, um Gewalt gegen Frauen zu verhindern, gewaltbetroffene Frauen zu schützen und sie umfassend zu unterstützen. Österreich hat durch diesen Beschluss einen klaren Handlungsauftrag im Bereich Gewaltschutz.
Opferschutz im Wiener Gesundheitsverbund
Seit 2009 sind Opferschutzgruppen in Wien gesetzlich in Kliniken mit Abteilungen für Gynäkologie und Notfallmedizin vorgeschrieben. Die Opferschutzgruppen tragen zur Früherkennung von gewaltbetroffenen Patient*innen bei. Kliniken sind oft die ersten Anlaufstellen für Betroffene. Multiprofessionelle und geschulte Teams in der Opferschutzgruppenarbeit leisten hier umfassende Betreuung und Versorgung.
„Es ist von großer Bedeutung, dass betroffene Frauen sich in unseren Einrichtungen sicher fühlen. Für den Umgang mit Gewalt-Betroffenen braucht es einen aufmerksamen Blick. Auf die entsprechende Schulung unserer Mitarbeiter*innen legen wir im Wiener Gesundheitsverbund großen Wert“, betont Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb. „Darüber hinaus ist uns in der Opferschutzarbeit im letzten Jahr ein bedeutender Meilenstein gelungen. Erstmals können seit 2022 Opferschutzleistungen codiert und in der Folge auch mit dem Wiener Gesundheitsfond abgerechnet werden, genauso wie alle anderen medizinischen Leistungen. Das gibt uns als Unternehmen mehr Handlungsspielraum, weil die wichtige und auch zeitintensive Opferschutzarbeit von Mitarbeiter*innen nicht mehr nur ehrenamtlich erfolgen muss“, freut sich Kölldorfer-Leitgeb.
Zielgruppen-spezifische Schulungen
Als der größte Gesundheitsdienstleister in Europa zeigt der Wiener Gesundheitsverbund klare Haltung gegen Gewalt sowie sexistische und geschlechtsbezogene Handlungen. Neben den Patient*innen ist dem Wiener Gesundheitsverbund mit über 70 Prozent Frauenanteil in der Belegschaft die Sicherheit und der Schutz seiner Mitarbeiter*innen ebenso wichtig. Zielgruppen-spezifische Schulungen zur Sensibilisierung und Bewusstseinsstärkung zum Thema erweitern und ergänzen die Maßnahmen.
Deswegen bringen wir im Kampagnenzeitraum unsere Expert*innen auf die Bühne. In diversen Interviews und Beiträgen teilen sie ihr Wissen zu relevanten Themen rund um den Umgang mit Betroffenen mit uns und geben einen Einblick in ihre Arbeit.
Weitere Infos zu den Themen finden Sie hier: