Orange the World 2022
Ein klares Zeichen gegen Gewalt an Frauen
Jedes Jahr wieder sind im Rahmen der UN-Kampagne „Orange the World“ die Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes orange beleuchtet. Damit setzen wir ein deutlich sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen. In den kommenden 16 Tagen dreht sich auf all unseren Kanälen alles um Gewalt- und Opferschutz.
Aber was haben wir als Gesundheitsunternehmen überhaupt damit zu tun? Das – und noch mehr – haben wir unsere Generaldirektorin des Wiener Gesundheitsverbundes Evelyn Kölldorfer-Leitgeb gefragt.
„Gewalt- und Opferschutz ist ein großes Thema für uns. Und das auf mehreren Ebenen. Die erste Ebene: Unsere Kliniken sind häufig die erste Anlaufstelle für Frauen mit Gewalt-Erfahrungen. Wir haben im Opferschutz also eine zentrale Rolle, weil wir Betroffenen ein sicheres Umfeld bieten müssen. Zum einen geht es im ersten Schritt darum, dass unsere Mitarbeiter*innen Gewalt-Betroffene als solche erkennen. Im Anschluss erfolgt die medizinische, pflegerische und therapeutische Versorgung. Es ist aber wichtig, was danach passiert. Unsere Mitarbeiter*innen leiten in Absprache mit den Patient*innen auch weitere Maßnahmen in die Wege. Dafür müssen wir unsere Mitarbeiter*innen sensibilisieren und im Umgang mit Gewalt-Betroffenen schulen. Hierfür braucht es einen aufmerksamen Blick.“
Was beinhaltet die 2. Ebene?
„Natürlich sind unsere 30.000 Mitarbeiter*innen auch selbst von Gewalt betroffen. Als Privatpersonen – und am Arbeitsplatz. Hier haben wir im Wiener Gesundheitsverbund als einziges Unternehmen in Österreich dezentrale und ein zentrales Sicherheitsboard eingerichtet. Das bedeutet: Gewalt-Prävention liegt in der Verantwortung des Arbeitgebers, der Führungsebene. Es gibt unternehmensweite Richtlinien und eine standardisierte Erfassung von Aggressionsereignissen. Das ist wichtig, weil wir nur durch genaue Erfassung die Ereignisse analysieren und aus ihnen lernen können. Es sind Trainer*innen für Deeskalations- und Sicherheitsmanagement in allen Bereichen unserer Kliniken und Pflegewohnhäuser im Einsatz. Sie sind speziell dafür ausgebildet, unsere Mitarbeiter*innen zu schulen. Da spielt auch Empowerment eine große Rolle!“
Was sind die nächsten Schritte, die zu tun sind?
„Seit diesem Jahr können wir Opferschutz-Leistungen codieren und in der Folge auch mit dem Wiener Gesundheitsfonds abrechnen, genauso wie alle anderen medizinischen Leistungen auch. Das gibt uns als Unternehmen mehr Handlungsspielraum, weil die wichtige und auch zeitintensive Opferschutzarbeit von Mitarbeiter*innen nicht mehr nur ehrenamtlich erfolgen muss. Wir arbeiten weiterhin intensiv daran, alle Mitarbeiter*innen im Umgang mit Gewalt-Opfern zu schulen. Jede*r einzelne unserer 30.000 Mitarbeiter*innen kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Gewalt-Opfer zu schützen!“