Orange the World KLA

Opferschutz geht uns alle an!

Sichtbares Zeichen gegen Gewalt

Jede fünfte Frau in Österreich ist im Laufe ihres Lebens von körperlicher oder sexueller Gewalt betroffen. Mehr als jede dritte von sexueller Belästigung. „Erschreckende Zahlen, die klarmachen“, so Mag.a Patricia Holzmann, Leiterin der Opferschutzgruppe KLA, „dass eben nicht nur Patient*innen, sondern auch Mitarbeiter*innen Gewalt-Betroffene sind“.

„Orange Stunde“ für Mitarbeiter*innen

Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Immer geht es um Macht und Unterdrückung. Anlässlich der UN-Kampagne „Orange the World“, richtet die Klinik Landstraße heuer ihren Fokus auf die Mitarbeiter*innen. „Mit der Schulungsreihe „Orange Stunde“, so führt Holzmann aus, setzen wir ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt und für mehr Opferschutz“. Denn Gewalterfahrungen wirken sich immer auch auf die Krankenbehandlung aus und führen uns so nicht selten unsere Ohnmacht vor Augen.

Gewaltprävention als Aufgabe des Gesundheitswesens

„Die Beschäftigung mit den Themen Opferschutz und Gewalt ist aufreibend. Schließlich gilt es ganz natürliche innere Hürden zu überwinden“, weiß Holzmann. Schulungen wie die „Orange Stunde“ helfen dabei Sicherheit im Umgang mit Opfern zu bekommen. So wird zum Beispiel die Gesprächsführung mit Gewaltbetroffenen trainiert. „Damit Mitarbeiter*innen mehr Sicherheit bekommen, um Betroffenen die Frage nach Gewalt zu stellen“, verdeutlich Holzmann. Denn die meisten Gewalt-Opfer sind froh, wenn sie gefragt werden.

Vor rund 5 Jahren hat die Opferschutzgruppe der Klinik Landstraße ihre Arbeit wieder aufgenommen. Seitdem ist viel passiert. Die Pflege nahm nahezu flächendeckend an Schulungen teil. In der Gynäkologie, der Zentralen Notaufnahme und der Hals-Nasen-Ohren Abteilung wurden bereits alle Ärzt*innen geschult. Aktuell fanden Schulungen für die Turnusärzt*innen und die KPJ-Studierenden statt. Wichtige Schritte hin zu einem professionellen Opferschutz und weg von der Enttabuisierung von Gewalt an Frauen.