Als Herzschrittmacher – im Englischen: Pacemaker – bezeichnet man ein elektronisches Gerät, das den Herzmuskel elektrisch stimuliert. Ein Herzschrittmacher ist dann notwendig, wenn ein Herz zu langsam schlägt oder sogar längere Pausen macht. Symptome sind Bewusstlosigkeit, Schwindelattacken, kurze „Black-Outs“ oder auch Müdigkeit bzw. mangelnde Belastbarkeit.
Dr. Michael Nürnberg, Klinik Ottakring, über den Einsatz von Herzschrittmachern:
Ein Schrittmacher funktioniert so, dass er nur dann aktiv ist, wenn das Herz zu langsam schlägt oder eine Pause macht. Aus diesem Grund werden üblicherweise zwei Sonden eingesetzt, eine davon im Vorhof, wo der Sinusknoten – der Impulsgeber – sitzt. Wenn dieser ausfällt, wird ein Impuls abgegeben. Die zweite Sonde wird in der Herzkammer platziert. Sie überwacht, ob eine eigene Überleitung an die Herzkammer stattfindet. Ist dies nicht der Fall, wird die Sonde aktiv und stellt die physiologische Reizleitung zwischen Vorhof und Kammer wieder her. Diese beiden Sonden werden an einen Generator angeschlossen, der unterhalb des Schlüsselbeins auf dem Brustmuskel fixiert wird.
In erster Linie können Magnetfelder die Funktion des Schrittmachers beeinflussen. Manche Smartphones können aufgrund ihrer Magnetfrequenz Einfluss auf den Herzschrittmacher haben. Allerdings: Ein Smartphone, das zumindest 15 bis 20 Zentimeter vom Herzschrittmacher entfernt aufbewahrt wird, stellt keine Gefahr dar.
Prinzipiell wird ein Schrittmacher implantiert, um Symptome zu beseitigen und die Lebensqualität wiederherzustellen bzw. zu erhalten. In bestimmten Fällen kommt es auch zu einer Lebensverlängerung – würde man keinen Schrittmacher einsetzen, würden die Patient*innen nicht so lange leben.
Unmittelbar vor der Entlassung erfolgen die ersten Einstellungen. Nach etwa sechs Wochen folgt der erste Kontrolltermin. Danach sind weitere Kontrollen ein bis zwei Mal jährlich notwendig. Die Batterie eines Herzschrittmachers hält mittlerweile bis zu zehn Jahre und länger.
Kontrollen des Schrittmachers müssen nicht mehr immer zwingend in der Klinik stattfinden. Eine technische Entwicklung, die in den letzten Jahren vermehrt Einzug gehalten hat, ist die sogenannte telemedizinische Nachsorge. Gerade in der Pandemie verbunden mit Lockdowns hat diese Möglichkeit der Nachsorge enorm an Bedeutung gewonnen. Bei dieser Servicekontrolle lassen sich Störungen – Rhythmusstörungen oder technische Beeinträchtigungen – des Systems frühzeitig erkennen und rasch korrigieren. Patient*innen werden somit Ambulanzbesuche erspart.
Herzschrittmacher: Sicht einer Patientin
Klinik Donaustadt
1. Medizinische Abteilung, Schrittmacherambulanz
Klinik Favoriten
5. Medizinische Abteilung, Schrittmacherambulanz
Klinik Floridsdorf
Abteilung für Kardiologie, Schrittmacherambulanz
Klinik Landstraße
2. Medizinische Abteilung, Schrittmacherambulanz
Klinik Ottakring
3. Medizinische Abteilung mit Ambulanz
Universitätsklinikum AKH Wien
Schrittmacherambulanz
Herzrhythmusstörungen