Portrait_Claudia Rintelen-Denk

Darmkrebs-Monat März: Zahlen, Daten & Fakten

Zur Bedeutung von Vorsorge und der Krebs-Behandlung in einem interdisziplinären Team

Der Monat März steht jährlich im Zeichen von Darmkrebs – und soll vor allem auf die Wichtigkeit der Krebsvorsorge aufmerksam machen. Nicht umsonst hat auch das Nationale Screening-Komitee auf Basis der Evidenz empfohlen, künftig ab einem Alter von 45 Jahren – und nicht wie bisher ab 50 – zur Darmkrebs-Vorsorge zu gehen. Diese erfolgt entweder mittels Koloskopie oder Immunologischen Blutstuhltest (FIT). „Man kann die Bedeutung von Krebsvorsorge und Früherkennung nicht oft genug unterstreichen, da sich Darmkrebs oft über Jahre hinweg ohne spürbare Beschwerden entwickelt“, erklärt Claudia Rintelen-Denk, Vorständin der 5. Medizinischen Abteilung – Innere Medizin mit Hämatologie, Onkologie und Palliativstation in der Klinik Hietzing. Auch mögliche Anzeichen von Darmkrebs-Vorstufen wie Darmkrämpfe oder ungewollter Gewichtsverlust werden oftmals nicht ausreichend ernstgenommen.

Arzt erklärt Tumor-Bild vom Darmkrebs

Knapp 5.000 Personen erhalten jährlich in Österreich die Diagnose Darmkrebs, rund 2.600 sterben pro Jahr daran. Dabei gibt es eine Reihe von Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken, erhöhen. Rintelen-Denk: „Zu den Risikofaktoren zählen unter anderem entzündliche Darmerkrankungen, Rauchen, regelmäßiger Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch sowie eine ballaststoffarme Ernährung und Übergewicht. Oftmals treten dabei Symptome wie Blut im Stuhl, Verstopfung, Durchfall oder Krämpfe auf.“ In allen Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes wurden im Vorjahr über 2.100 Patient*innen mit Darmkrebs behandelt. Um diese bestmöglich zu betreuen, wird nicht nur das gesamte Spektrum von der Diagnose bis zur individualisierten Therapie und Nachsorge angeboten, sondern auch sämtliche internationalen modernen Therapieverfahren. Dafür arbeiten diverse Fachabteilungen und Institute wie Chirurgie, Gastroenterologie, Onkologie, Interventionelle Radiologie und Radioonkologie interdisziplinär und eng zusammen.

„Die Behandlung wird von Ernährungsberater*innen und Physiotherapeut*innen begleitet. Da die Diagnose nicht nur körperlich, sondern auch psychisch stark belasten kann, erhalten unsere Patient*innen auf Wunsch auch eine psychoonkologische Therapie“, betont die Abteilungsvorständin. In wöchentlich stattfindenden interdisziplinären Tumorboards wird jeder Patient*innenfall, bei dem eine bösartige Erkrankung diagnostiziert wurde, besprochen und das weitere Vorgehen festgelegt. „Ziel unseres Spezialist*innen-Netzwerkes ist es, eine hohe Ergebnisqualität der individualisierten Krebsbehandlung in Kombination mit einem möglichst kurzen Krankenhausaufenthalt zu bieten“, so Rintelen-Denk.

Informationen zu Therapiemethoden für Darmkrebs finden Sie hier.