#Nurses4Vienna – Internationale Pflegekräfte stärken Wiens Gesundheitsversorgung
Der Wiener Gesundheitsverbund und die FH Campus Wien setzen mit #Nurses4Vienna ein innovatives Modell zur Anwerbung und Integration internationaler Gesundheits- und Krankenpflegepersonen um. In den nächsten fünf Jahren sollen bis zu 600 qualifizierte Pflegekräfte aus Drittstaaten nach Wien kommen und langfristig im städtischen Gesundheitssystem mitarbeiten.
Die Initiative basiert auf Kooperationen mit internationalen Partneruniversitäten und umfasst eine umfassende sprachliche, fachliche und soziale Vorbereitung. Nach ihrer neunmonatigen Ausbildung werden die Pflegekräfte weiter betreut, erhalten intensiven Deutschunterricht und werden schrittweise in die Kliniken des Wiener Gesundheitsverbunds integriert.
An der FH Campus Wien stehen im Studienjahr 2024/25 rund 2.400 Studienplätze im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege zur Verfügung, die gemeinsam mit Kooperationspartner*innen angeboten werden.
Antwort auf den Fachkräftebedarf in der Pflege
„#Nurses4Vienna ist ein wichtiger Schritt, um den Herausforderungen im Gesundheitswesen aktiv zu begegnen“, betonte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. „Die Stadt Wien setzt auf Innovation und praxisnahe Lösungen, um die Gesundheitsversorgung der Wiener Bevölkerung auch in Zukunft auf hohem Niveau zu sichern.“
Bereits im Dezember 2024 sind erste Pflegekräfte aus Jordanien in Wien gelandet. Aktuell absolvieren 19 Personen den Hochschullehrgang an der FH Campus Wien. Weitere Gruppen aus asiatischen Ländern folgen in den nächsten Monaten.
Nachhaltige Personalplanung
Der steigende Pflegebedarf stellt das österreichische Gesundheitssystem vor Herausforderungen. Trotz massiven Ausbaus der Ausbildungskapazitäten reicht das inländische Angebot an Fachkräften nicht aus. Hier setzt #Nurses4Vienna an: Die direkte Kooperation mit Partneruniversitäten ersetzt Vermittlungsagenturen und ermöglicht hohe Qualitätsstandards bei der Auswahl und Ausbildung.
„Das Projekt ist Teil unserer langfristigen Strategie zur Fachkräftesicherung“, so Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb. „Es geht nicht nur um Rekrutierung, sondern um ein umfassendes Integrationsprojekt mit langfristiger Perspektive.“
Alsergrund in Indonesien? Wie sich Studierende früh auf Österreich einstellen
Schon an den Partnerhochschulen im Ausland beginnt die Vorbereitung: Neben der Pflegeausbildung erhalten die Teilnehmer*innen Deutschunterricht. Die Partnerhochschulen legen dabei großen Wert auf eine praxisnahe Vorbereitung sowie auf eine emotionale Bindung ihrer Studierenden an Wien. Diese absolvieren ihren Unterricht in einer indonesischen Partneruniversität etwa in Lehrräumen namens „Alsergrund“, „Favoriten“ oder „Heiligenstadt“. Diese gezielte Vorbereitung im Herkunftsland schafft eine wichtige Basis für die nächsten Schritte in Wien.
Begleitung während des gesamten Integrationsprozesses
„Die FH Campus Wien bringt ihre langjährige Expertise in der Pflegeausbildung in das Projekt ein“, erklärt Evelyn Süss-Stepancik, Vizerektorin für Lehre und Internationales. Der neunmonatige Lehrgang bereitet die Teilnehmenden nicht nur sprachlich und fachlich auf ihre neue Rolle vor, sondern begleitet sie auch in ihrer sozialen und kulturellen Integration. Sozialarbeiter*innen stehen dabei unterstützend zur Seite. „Die Teilnehmer*innen beweisen großen Mut, sich in Österreich einem neuen persönlichen und fachlichen Kontext zu stellen.“ Wilhelm Behensky, Vorsitzender der Geschäftsleitung der FH Campus Wien, ergänzt: „Dieses Projekt zeigt, dass durch gezielte akademische Vorbereitung und enge Zusammenarbeit mit dem Wiener Gesundheitsverbund eine nachhaltige Fachkräftesicherung im Pflegebereich möglich ist.“
Nach erfolgreichem Abschluss des B1-Sprachniveaus starten die Pflegekräfte als Pflegefachassistent*innen in den Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes. Mit Erreichen des B2-Niveaus erfolgt die Einstufung als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen (DGKP).