Edoskopiegerät in einer Hand liegend

Wiener Gesundheitsverbund: Sanfte Tumor-Entfernung

Endoskopische Submukosadissektion ohne chirurgischen Eingriff
Die Mediziner*innen der 4. Medizinischen Abteilung mit Zentrum für Gastroenterologie, Hepatologische Erkrankungen und Gastrointestinaler Endoskopie der Klinik Landstraße sind im Wiener Gesundheitsverbund federführend: Mittels Endoskopischer Submukosadissektion (ESD) entfernen sie erfolgreich größere Gewebeveränderungen wie Frühkarzinome oder Polypen im Rahmen von Darm- oder Magenspiegelungen.

Minimalinvasiver Eingriff – optimales Ergebnis
Mithilfe eines feinen elektrischen Messers werden prämaligne Gewebeveränderungen und Frühkarzinome in Magen, Darm oder Speiseröhre vorsichtig umschnitten und dann gänzlich entfernt. „Pro Jahr führen wir durchschnittlich 16 Submukosadissektionen durch“, erläutert Oberarzt David Allerstorfer. Rund 13 Prozent der Patient*innen haben eine onkologische Hauptdiagnose.

Technik aus Japan
Ursprünglich kommt die besondere OP-Technik aus Japan und erfordert spezielles Know-how. Die Oberärzte David Allerstorfer und Thomas Pachofszky von der 4. Medizinischen Abteilung der Klinik Landstraße erlernten die Technik im Rahmen von nationalen und internationalen Fortbildungen – unter anderem an lebenden Schweinen. Während des Eingriffs wird die betroffene Stelle zunächst mit einer farbigen Flüssigkeit unterspritzt. Das erkrankte Gewebe beult sich nach oben und ist durch seine Einfärbung genau zu erkennen. Auch größere Tumore können so schonend und sicher in Ganzen entfernt werden.

Sanfte OP-Methode
Im Unterschied zu herkömmlichen Methoden ist die ESD organerhaltend und extrem gewebeschonend. Ein weiterer Vorteil: Patient*innen können in der Regel bereits nach einer Nacht im Krankenhaus nach Hause gehen.