2 Jahre Corona-Pandemie im Wiener Gesundheitsverbund: eine Bilanz
Über 15.000 Corona-Patient*innen behandelt
Knapp 2 Jahre ist es nun her, als die Klinik Landstraße Ende Februar 2020 den ersten Corona-Patienten aufnahm. Seither haben die Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes insgesamt 15.300 Covid-19 Patient*innen stationär versorgt.
Täglich werden rund 5.000 Patient*innen stationär in den Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes behandelt. 500 sind aktuell aufgrund einer Covid-19 Diagnose im Krankenhaus, davon müssen derzeit 60 auf einer Intensivstation betreut werden. Der Altersdurchschnitt der Corona-Patient*innen liegt aktuell bei 61,4 Jahren.
Trotz immer noch sehr hoher täglicher Infektionszahlen ist die Lage in den Krankenhäusern derzeit stabil. Während die Belegung der Intensivstationen konstant ist, sind aktuell die Normalstationen stärker belastet. Die Omikron-Variante und die mittlerweile hohe Durchimpfungsrate – 77,5% der Wiener*innen (ab 18 Jahren) sind vollständig geimpft – in der Wiener Bevölkerung führen im Durchschnitt zu leichteren Krankheitsverläufen. Eine verlässliche Zukunftsprognose zu treffen ist derzeit aber immer noch schwierig.
Die Impfung als Game Changer
In den letzten 2 Jahren hat sich viel getan. Waren Expert*innen des Wiener Gesundheitsverbundes vor 2 Jahren mit einer komplett neuen Situation konfrontiert, profitieren Patient*innen heute von den Fortschritten in Medizin und Forschung.
Einer der größten Fortschritte in der Pandemiebekämpfung war Ende 2020 die Zulassung des ersten wirkungsvollen und sicheren Covid-19-Impfstoffes. Aktuell stehen 4 verschiedene Impfstoffe (BionTech/Pfizer, Moderna, Novavax, Janssen (Johnson&Johnson) zur Verfügung. Die Vergabe des neuen Impfstoffes Novavax auf Proteinbasis startet in Kürze. Seit einigen Monaten ist der Impfstoff von Biontech/Pfizer auch für Kinder ab 5 Jahren zugelassen. Knapp 30 Prozent der Kinder im Alter zwischen 5 und 11 Jahren wurden seither in Wien geimpft.
Große Fortschritte in der Behandlung
Für Risikopatient*innen stehen mittlerweile 4 – darunter auch orale – Medikamente zur Verfügung, die sowohl prophylaktisch als auch in der akuten viralen Phase zum Einsatz kommen können. Diese werden bei Risikopatient*innen eingesetzt, die mittels PCR-Test positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Die Medikamente müssen möglichst schnell nach einer Infektion eingenommen werden. Seit Anfang Jänner läuft auch ein von der MA15 initiiertes Pilotprojekt zur Covid-Therapie mit monoklonalen Antikörpern für Risikopatient*innen an der Klinik Favoriten. Ziel der medikamentösen Behandlung ist es die Hospitalisierung von erkrankten Personen zu vermeiden. Mit all den heute zugelassenen und vor der Zulassung stehenden Behandlungen kann die Sterblichkeit bei einer Corona-Infektion um 80 bis 90 Prozent gesenkt werden.
Prognose: Zum Aufatmen zu früh
Prognosen für die Zukunft abzugeben ist nach wie vor schwierig. Zahlreiche Faktoren spielen dabei eine Rolle und einige von ihnen, wie etwa die Entstehung und Verbreitung unterschiedlichen Virus-Mutationen, können schwer vorhergesagt werden. Aktuell befinden wir uns nach wie vor in der Omikron-Welle. Auch wenn die Krankheit bei der Omikron-Variante tendenziell leichter verläuft, so gibt es auch hier schwerere Verläufe. Den besten Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf bietet nach wie vor die Corona-Schutzimpfung.